4. Tag

Sonntag 01.07.2007

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und verließen diesen wunderschönen Platz, um uns weiter auf den Weg nach Norden zu machen.
Heute wollten wir bis Gäddede fahren, das am Beginn der Vildnisvägen liegt.

Wir fuhren den Kallsjön entlang, durch Kall dann durch Järpen und verließen die E14 in Mörsil Richtung Norden.

Hotagen
Unser Weg führte uns am Häggsjön vorbei...


Vallsjöbin
die [340] entlang Richtung Norwegen


Am Valsjöbyn, direkt vor der Grenze, tankten wir noch einmal


und machten eine Rast.


Schnell einen Kaffee gekocht...


und dann gings weiter ...

um den kurzen Abschnitt Norwegen zu fahren und wieder nach Schweden zu schwenken Richtung Gäddede. Einige Kilometer vor Gäddede gibt es ein Naturschauspiel, das wir uns ansehen wollten.
Hierzu mussten wir zwar 22 Kilometer einer unbefestigten Schotterstraße fahren um dort hin zu gelangen aber der Umweg hatte sich gelohnt.


Hallingsalfallet
Der Hällingsåfallet


Was für ein Anblick


Er ist ganz schön beeindruckend...



und stürzt 43 m tief...



in den 800 m langen und damit längsten wasserführenden Canyon Europas










Der Weg zum Wasserfall wurde, wegen sumpfigen Stellen, durch Holzplanken ausgelegt


Nach diesem Naturschauspiel machten wir uns wieder...


auf die Rückfahrt über die Schotterpiste


Hinter dem Canyon schäumt das Wasser


durch kleinere und größere Stromschnellen in den See, Hetögeln.


Die Rastplätze entlang des Flusses...


bieten Schutz vor Wind und Wetter, sowie die Möglichkeit zum Grillen.

Zurück auf der Hauptstraße fuhren wir weiter nach Gäddede, tankten dort. Da das Wetter, das immer noch sehr vielversprechend war, gerade hier im Norden sehr schnell umschlagen kann, überlegten wir uns, die Fahrt über die Vildnisvägen noch an diesem Abend zu machen.
Also ging's weiter nordwärts...

Blasjön
Am Blåsjön reinigte ich erst einmal die Visiere, weil sie durch den Staub der Schotterstrecken völlig verdreckt waren


Jörg passte derweil auf, dass ich nicht ins Wasser fiel ...



Der Stor Blåsjön


liegt am Fuße der Vildnisvägen


Vildnisvägen
Und weiter ging's...


hier wurde es bereits kühler...


Die Vildnisvägen erstreckt sich von Jämtland nordwärts bis zur Lappensiedlung Stekkenjok


und führt direkt zwischen den schneebedeckten Bergspitzen hindurch


Die Aussicht ist genial


Und  hier begneten wir Rentieren


sogar eine ganze Herde, die langsam das Fjäll entlang zog


Und nun waren wir in Lappland, Schwedens nördlichste Region

Da es sehr stark nach Regen aussah und wir uns zudem noch recht hochgelegen befanden machte ich den Vorschlag uns eine Hütte zu mieten. Außerdem wimmelte es nur so von Mücken, daher fand ich die Idee sehr gut, das Zelt nicht aufbauen zu müssen.

Klimpsfjäll
In Klimpfjäll ...

stand ein Schild "Klimpfjälls Gården" wo wir dann nachfragten. Eine Hütte gäb's nicht aber wir könnten ein Zimmer bekommen. Leider hatte ich die Tragweite wohl nicht richtig begriffen als ich zustimmte.

Die Anlage stellte sich uns als heruntergekommene Herberge dar. Die Türen konnte man nicht verschließen, die Waschbecken im Waschraum ließen das Abwasser gleich unten am Rohr vorbei auf den Boden laufen, das ganze Haus roch sehr intensiv und unangenehm.
Wir dachten schon, dass wir vielleicht versehentlich im falschen Haus waren, was aber leider nicht der Fall war. Zu allem Überfluss war das Zimmer vollkommen überheizt und, nicht erst nach unserem Lüftungsversuch, von Mücken in wesentlich zahlreicherer Anzahl als von uns beiden bewohnt. Auch  mein Versuch, das Fenster mit der Gardine als Moskitonetz, zu  sichern ging daneben.
Die Betten waren dermaßen mit Flecken übersäht, dass wir die vorhandene Bettwäsche gar nicht erst in Betracht zogen und unsere Schlafsäcke rein holten. Dumm war nur, dass diese für Temperaturen  am Polarkreis oder am Nordkap ausgelegt sind und nicht für überheizte Räume.

Irgendwann sind wir dann eingeschlafen. Als wir wach wurden wollten wir ganz schnell los, bis wir merkten, dass es zwar hell aber erst 3:00 Uhr war. Naja, ein paar Stunden haben wir den Mücken noch gegeben uns viele kleine Stiche zu verpassen und an diesem Morgen sind wir so früh wie sonst nie in unserem Urlaub schon wieder auf dem Weg gewesen.


Erinnert uns an das Lied von Hannes Waader, "Hotel zur langen Dämmerung"
Falls ihr mal nach Klimpfjäll kommt,....

fahrt blos weiter, ca 30Km, bis Saxnäs, da sieht's angenehm und einladend aus.